Skuril Teil II.
Ein schöner, sonniger Tag.
Ich stehe am Auto und packe aus.
Ich unterhalte mich á la Small talk mit einem Nachbarn auf Spaziergang.
Er fragt mich: "Ah, ziehen Sie um?"
Ich: "Nein. Ich bin nur ein paar Tage hier. Die Kisten hier, sind aber tatsächlich vom Umzug. Ich mach ein längeres Praktikum in einem Betrieb"
Er: "Oh! Ich nehme an in einem volkswirtschaftlichen Betrieb. Was machen Sie da so?"
Ich (lachend): "Oh, nein! Der Betrieb ist weniger volkswirtschaftich, als viel mehr volksKUNDLICH." *(s.u.)
Er: "Hm, nun ja; Ob volkswirtschaftlich oder volkskundlich, das ist doch das Gleiche."
Was dann geschah, können Sie, liebe Kollegen, sich sicher denken: Wunderlich, dass sich mein Mund überhaupt noch scholoss, so entfleuchte ihm eine Tirade von Erläuterungen...in der naiven Hoffnung, die Existenz und das Bestreben des Volkskundlers, des Europäischen Ethnologen, des Alltagskultur-Wissenschaftlers, zu benennen und zu begründen.
*Als Europäischer Ethnologe überlegt man sich tausendfach - ja, man nimmt es sich geradezu zur Aufgabe - , wie man den Menschen in seiner Umwelt in höchstens einem Satz klar macht, was man macht. Man sucht nach den am leichtesten zu verstehenden Worten. Der "volkskundliche Betrieb" ist zwar für die Fachwelt wenig zutreffend, ich DACHTE aber, für den Laien klar zu verstehen.
awoero am 21. November 12
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Man muss nicht alles müssen!
Auch sehr ehrgeizige Menschen, die Emotionen sehr leicht ausblenden können und nahezu rein nach ihrem Verstand handeln, kommen irgendwann an den Punkt, an dem ein emotionaler Niederschlag ihre Leichtigkeit, Freude und ihr Selbstbewusstsein trübt.
Ständiges Überlegen und Grübeln, woher es wohl kommen mag, dass man sich belegt, trüb und unzufrieden fühlt, lähmt Körper und Geist...und geht der Umwelt auf die Nerven.
Gelehrsame Menschen, die bereits eine solche oder gar schlimmere Zeit erlebt haben, werden hierbei sehr schnell reagieren. Es wird nicht viel Zeit vergehen, bis sie wissen, 'was' sie unglücklich macht. Denn sie lassen die Feststellung des Irrweges zu.
Natürlich sollte man nicht vorzeitig aufgeben. Das nicht. Sich aber auch nicht in Illusionen und Hoffnungen verstricken.
Aber wie käme man sonst auch zum Erfolg - oder zu irgendeinem Erfolg - würden wir nicht Fehltritte begehen, sie realisieren und schließlich, nach gelernter Lektion, versuchen auszumerzen?
Und ein zweites Mal, sollte man eine Lektion nicht durchnehmen müssen. Wo wäre da die Gelehrsamkeit?
Und darum geht es an dieser Stelle. Ein Vorhaben sollte nicht einem Axiom gleichgesetzt werden. Ein 'Muss' bleibt stets ein 'Kann', solange nicht eine über den eigenen Wunsch herausragede Gesetzgebung existiert - eine Vorschrift bspw. von der ein weiteres Vorgehen im Leben abhängig ist.
Ehre und Mut, Rechtfertigung vor Freunden und Bekannten finden häufig eine Überbewertung, sofern man sich den ungeeigneten Dingen beugt und daran zerbricht. Vorher die Notbremse zu ziehen und davor bereits nachgedacht, überlegt, gegrübelt aber allen voran reflektiert zu haben, ist ein größerer Mutbeweis und das vor allem sich selbst gegenüber, als ein Überwinden des Vorgenommenen, bspw. einer Zeit von einem halben Jahr, als Quantität. Hier kommt zum tragen, dass man ein Ehrgefühl vor sich selbst hat und schließlich den Gewinn von Qualität: Das, womit man die Zeit ausfüllen kann.
awoero am 21. November 12
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Zeit zur Reflexion
Ich sitze da.
awoero am 21. November 12
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Skuril Teil I.
Bei der Agentur für Arbeit:
Magistra der Europäischen Ethnologie sitzt dem Mitarbeiter der Agentur für Arbeit gegenüber.
Er: "Was haben Sie studiert?"
Sie: "Europäische Ethnologie."
Er: "Ah, europäische Mythologie! Ich wusste nicht, dass man darin einen Abschluss machen kann."
Dieser kleine Lebensschwank gehört jedoch nicht zum Genre Mythologie.
Viel mehr zur Alltagskultur des Arbeitsraumes Agentur für Arbeit.
Man hofft inständig, dass es nicht zutrifft: Arbeitsraum = Lebensraum.
*-*-*
Auf Anraten der "Agentur für Arbeit" oder Selbsterfindung?
awoero am 21. November 12
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Die Weihnachtszeit ist gekommen...der "heilige Geist" auch.
"Auch der Glaube braucht Bilder!" (Beitl: Volksglaube, 1978. S. 5. Zit. nach Jäger)
Was ist der heilige Geist...?
Erscheinung?
Licht?
Rauch?
Unsere eigenen Bezüge zu Symbolen, Bildern oder auch Bräuchen sind nicht unbedingt "eingerostet". Sie unterlagen sehr wahrscheinlich nur einigen Dynamiken, durch die gewisse Dinge, gewisse Bilder bspw., verschwanden. An ihre Stelle, so darf man nicht vergessen, sind andere getreten. Andere Symbole, andere Bilder, andere Bräuche. Hieraus lässt sich begründen, weshalb gewisse Symbole, Bilder oder Bräuche entweder erst gar nicht mehr verstanden werden oder in einer anderen, neuen Interpretation ihre Lösung finden.
So war mir auch neulich "der heilige Geist" neu.
Kein Phänomen.
Kein Licht...obwohl es Licht brauchte, um ihn zu sehen.
Und auch kein Rauch.
Karpfenknochen!
In der Regel ist das Verständnis vom „heiligen Geist“ eindeutig der Kirche und der dort gelehrten Nächstenliebe zugeordnet.
So wird im RDK (Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte) beschrieben, dass der „heilig Geist“ die dritte Person in der Dreifaltigkeit, neben dem Vater und dem Sohn, besteht, und seit frühester byzantinischer Kunst seine Ikonographie in Engelsdarstellungen findet.
(Vgl.
http://rdk.zikg.net/gsdl/cgi-bin/library.exe?e=d-01000-00---off-0rdkZz-web--00-1--0-10-0---0---0prompt-10-TE--4--dreifaltigkeit--Sec---0-1l--11-de-Zz-1---20-p-%5bdreifaltigkeit%5d%3aTE+--01-3-1-00-0-0-11-1-0utfZz-8-00&a=d&c=rdk-web&cl=&d=Dl666.1#mark)
Engel mit Flüglen. Meist in Menschengestalt. Seit dem späten Mittelalter aber auch als abstrakte Wesen und überhaupt in jeglicher Form.
Die Anglophilie ging soweit, dass Engel immer und überall dargestellt wurden, sodass im 19. Jh. beschlossen wurde, die engelsreichen Darstellungen auf ein Minimum zu beschränken. Ich vermute dies zieht sich bis in die Gegenwart, obgleich ich schon von mit Engelstatuen überlaufenden Friedhöfen gehört haben, auf denen die steinernen Todesbegleiter zwar still, jedoch in ihrem großen Aufkommen gleichsam eines Kongresses, vorkommen.
Ihre Funktion war aber nicht nur die Begleitung des Verstorbenen ins Himmelsreich. Ihr Vorkommen stand und steht in der Kunst ebenfalls in thematischen Zusammenhang mit der Eucharistie, der Verehrung von Maria und Heiligen und mit der Darstellung „erbaulichen Inhaltes“ (RDK).
Erbaulich war auch der Zusammenhang, in dem ein kleiner „heiliger Geist“ durch Kinderhände zusammen gebaut wurde. Wo wir nun bei Volkskunst und Volksglaube wären.
Aus Karpfenknochen wurde dieser kleine hlg. Geist, mit ca. Abmaßen von 5 cm x 3 cm, am Weihnachtsabend vor etwa 40 bis 50 Jahren gebaut. Ohne Klebstoff oder andere 'Binde'mittel hält er sich zusammen, rein durch Gewichtsverteilung der einzelnen Bauteile, die da drei wären.

Der Besitzer erzählte mir, zu Weihnachten habe es stets Karpfen gegeben, der, als er noch in der Badewanne schwamm, um recht frisch zu bleiben, dort schon einige kindliche Taufen erhalten hatte. Als er schließlich aber als Festmahl zubereitet gewesen sei, habe man die Knochen des Backens genommen und sorgfältig von des Fisches Fleisch befreit. Sprich: „ausgezuckelt“. Beide Backenknochen des Karpfens hielten als nächstes als Flügel des „heiligen Geistes“ her. Der Körper? Ganz einfach: Dieser war der erste Wirbel der Wirbelsäule und die daran angewachsenen Rippen, welche die Arme oder Beine darstellten. Nun setzte man die drei Teile zusammen, immer bedacht darauf, dass sie im Gleichgewicht halten, band ein Fädchen darum und hängte den so entstandenen heiligen Geist an der Lampe über dem Tisch auf.
Gesegnetes Weihnachten!
awoero am 21. November 12
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Jetzt mal im Ernst: Froh- und Leicht-Sinn!
Wieso ich diesen Blog angelegt habe ist, da ich mich in einer Phase - noch keine Krise! - befinde, die ich als eine Ruhe vor dem Sturm bezeichnen würde. Ich suche. Nach der richtigen, nach der guten beruflichen Tätigkeit.
Sie werden lesen, ich werde hier niemals von "Job" schreiben.
1. weil mir das Wort nicht gefällt
2. weil ich spontan an us-amerikanische Gepflogenheiten in Sachen Erwerbstätigkeit denken muss. Dies ist für einen Geisteswissenschaftler oder jemanden, der nicht in die Wirtschaft hinein arbeitet und aber in Deutschland praktiziert, nicht in einen sinnhaltigen Einklang zu bringen. Der sozio-strukturelle und damit auch kulturelle Lebenskontext ist von den USA nicht (!) auf Deutschland übertragbar. "Jobs" werden in den USA anders wahrgenommen als in Deutschland.
3. "Erwerbstätigkeit" ist in seinem Sinn und seinem Inhalt gefüllter als der Begriff "Job"
4. weil ich, vor dem Hintergrund meiner Ausbildung, meiner Gesinnung und meinen Fähigkeiten, nicht nach einer kurzfristigen Tätigkeit zum Überleben suche, sondern - und ungeachtet einer materiellen Vergütung - nach einer Tätigkeit, in der ich Wirken kann und in der ich "sein" darf.
-*-*-*
Was halten Sie für wichtig?
Materialität oder Immaterialität?/materialistisches Denken oder immaterialistisches Denken
Geld oder Glück?
awoero am 21. November 12
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Was nun?: Beruf &/ Berufung
Dieser Blog dreht sich um das Zentrum, das als "der Beruf" definiert wird.
Wir alle brauchen einen Beruf - mindestens eine Berufung. Das eine hat ganz und gar nichts mit dem anderen zu tun. Aber um sich ein Auto (1.), vor die Hütte mit Dach (!) (2.) stellen zu können und sich schließlich auch noch nicht nur zu ernähren, sondern dies auch gesund und voller Hingabe zu tun (3.), tut es not eine tagesfüllende Tätigkeit zu finden, die dies finanziell ermöglicht. Oberste Prämisse ist darüber hinaus: Ich will glücklich sein.
(Diese kleine, zarte Weisheit gründet auf einer starken "Schule > Beruf"-Krise, die mich unsäglich unglücklich gemacht hatte und mir zeigte, dass jenseits der materiellen Erschöpfung ein viel teureres Gut steht: Nämlich der Frohsinn.)
Also wünsche...will ich beides: Beruf & Berufung
*-*-*
Beruf oder Berufung?
awoero am 21. November 12
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Rot - Gelb -- Grün
Ich Grüße Leserinnen und Leser,
Interessierte und Bekennende,
alle die, die aus Freude lesen und sich evtl. wiederfinden.
Rechts bei "Neue Wege und Ziele" können Sie die einzelnen Beiträge auswählen!
awoero am 21. November 12
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