Man muss nicht alles müssen!
Auch sehr ehrgeizige Menschen, die Emotionen sehr leicht ausblenden können und nahezu rein nach ihrem Verstand handeln, kommen irgendwann an den Punkt, an dem ein emotionaler Niederschlag ihre Leichtigkeit, Freude und ihr Selbstbewusstsein trübt.
Ständiges Überlegen und Grübeln, woher es wohl kommen mag, dass man sich belegt, trüb und unzufrieden fühlt, lähmt Körper und Geist...und geht der Umwelt auf die Nerven.
Gelehrsame Menschen, die bereits eine solche oder gar schlimmere Zeit erlebt haben, werden hierbei sehr schnell reagieren. Es wird nicht viel Zeit vergehen, bis sie wissen, 'was' sie unglücklich macht. Denn sie lassen die Feststellung des Irrweges zu.
Natürlich sollte man nicht vorzeitig aufgeben. Das nicht. Sich aber auch nicht in Illusionen und Hoffnungen verstricken.
Aber wie käme man sonst auch zum Erfolg - oder zu irgendeinem Erfolg - würden wir nicht Fehltritte begehen, sie realisieren und schließlich, nach gelernter Lektion, versuchen auszumerzen?
Und ein zweites Mal, sollte man eine Lektion nicht durchnehmen müssen. Wo wäre da die Gelehrsamkeit?

Und darum geht es an dieser Stelle. Ein Vorhaben sollte nicht einem Axiom gleichgesetzt werden. Ein 'Muss' bleibt stets ein 'Kann', solange nicht eine über den eigenen Wunsch herausragede Gesetzgebung existiert - eine Vorschrift bspw. von der ein weiteres Vorgehen im Leben abhängig ist.
Ehre und Mut, Rechtfertigung vor Freunden und Bekannten finden häufig eine Überbewertung, sofern man sich den ungeeigneten Dingen beugt und daran zerbricht. Vorher die Notbremse zu ziehen und davor bereits nachgedacht, überlegt, gegrübelt aber allen voran reflektiert zu haben, ist ein größerer Mutbeweis und das vor allem sich selbst gegenüber, als ein Überwinden des Vorgenommenen, bspw. einer Zeit von einem halben Jahr, als Quantität. Hier kommt zum tragen, dass man ein Ehrgefühl vor sich selbst hat und schließlich den Gewinn von Qualität: Das, womit man die Zeit ausfüllen kann.