"Echt hessisch? [...]"- Ausstellung zum studentischen Forschungsprojekt eröffnet
http://www.youtube.com/watch?v=bfprBb4OAjE&feature=youtu.be
Am Freitag, den 07.12. 2012, öffneten sich die Tore des Wilhelmsbaus, um die vom stürmenden Schnee Herangewehten in die dankbar angenommene Wärme aufzunehmen.
Alle, die gekommen waren, hatten einen guten Grund sich über das Glatteis und den Schnee hinweg in das Marburger Landgrafenschloss zu begeben: Die Ausstellung "Echt hessisch? Land Leben Märchen", welche auf der Basis eines studentischen Forschungsprojektes - eines "Lehrforschungsprojektes" - entstand, wurde eröffnet. In den vergangenen drei Semestern bemühten sich Studierende am Institut Europäische Ethnologie / Kulturwissenschaft der Philipps-Universität Marburg unter der Leitung von Prof. Dr. Harm-Peer Zimmermann und Christina Schlag M.A. darum, die Verbindungen vergangener Alltagskultur des 19. Jahrhunderts und den von den Brüdern Jacob und Wilhelm Grimm gesammelten "echt hessischen" Märchen aufzuzeigen.
Zum Beispiel werden die in den Märchen vertretenen Klischee-Bilder aufgegriffen und ihr Verhältnis zum realen Leben dargestellt. Wer war die "böse Stiefmutter" und woher kam dieses Bild?
Die Ausstellung greift zudem die einzelnen Lebensstationen auf, die sich auch im Märchen wiederfinden. So beginnt sie mit einer Ausstellungseinheit zur Geburt und endet mit einer Ausstellungszeinheit zum Thema Tod. Exponate wie bspw. eine Wiege und Wickel-Kleidung als alltägliche Utensilien in dieser Lebensphase oder aber ein Haarbild und eine Totenkrone als Erinnerungsstücke in jener Lebensphase machen die thematischen Punkte sichtbar - und nahezu greifbar.
So sehr diese Ausstellung als klein aber fein geschätzt wird, so kritisch wird die Verwirklichungsphase von den Studierenden gewertet, die hauptsächlich inhaltlich gearbeitet haben. Vielleicht etwas anders als gewünscht. Obgleich die inhaltliche Arbeit unangetastet blieb - was aus einigen Erfahrungen als höchst schätzenswert betrachtet wird - kritisieren die jungen Leute dennoch, dass nicht sie die Ausstellung räumlich gestalten durften, was sie weniger "steril" und mehr "persönlich" gemacht hätte.
Als Außenstehender kann man nur schwerlich etwas bemängeln: Die Ausstellung hat eine professionelle Umsetzung erfahren und sowohl Handzettel wie auch Plakate wurden von einer Grafikerin gestaltet. Diese Hilfestellungen bereichern das Ergebnis des studentischen Forschungsprojektes sehr und verleihen ihm einen ernsthaften touch.
Was noch fehlt?
Eine Ausstellungschrift - ein kleiner Ausstellungskatalog - hätte sich als die "Kirsche auf der Sahnehaube" gut gemacht und es wäre allen Mitarbeitern - ob Studierenden oder nicht - ein langfristiges Erinnerungsstück mit dokumentarischem Nutzen gewesen.

Fotos und ein Video als Impression werden in Kürze diesen Artikel bereichern.




texas-jim am 11.Dez 12  |  Permalink
Na, bis jetzt haben Sie die Monatsspalte aber noch nicht eingebunden! Klemmt es irgendwo?

awoero am 13.Dez 12  |  Permalink
:D
Danke für die Aufmerksamkeit!
Das kommt daher, dass ich den Blog erst im November angefangen habe.
Über dem Kalender sehen Sie das Archiv. Hätte es zwar gerne unter dem Kalender gehabt, so geht es aber vorerst auch. Werde mich zu einem anderen Zeitpunkt DARUM noch kümmern
Viele Grüße nach BW!
P.S.: Sind SIE übrigens ein Übermorgenmacher?

texas-jim am 13.Dez 12  |  Permalink
Jetzt sehe ich das erst, da haben Sie recht. Dann bekommen Sie das sicher auch noch dahin geschoben, wo Sie es haben wollen.

Übermorgenmacher musste ich erst einmal erkunden - nein, einen solchen Preis habe ich nicht bekommen. Ich ziehe es außerdem vor, jeden Tag für sich zu machen. Das reicht mir meistens dicke.

Viele Grüße zurück!

awoero am 13.Dez 12  |  Permalink
Und wenn Sie das Wort nicht erkundet hätten?
Was war Ihr erster Gedanke dazu? Und: Was würden SIE spontan (geht ja jetzt nur noch retrospektiv) unter einem Übermorgenmacher verstehen?
Wäre nett, wenn Sie ERST antworten und, wenn Sie Lust haben, hier vorbei schauen:
http://spottedbitches.wordpress.com

Mit Grüßen!

texas-jim am 13.Dez 12  |  Permalink
Mein erster Gedanke zum "Übermorgenmacher"? Sicher eine Werbekampagne des Landes. Genau so hört es sich an. Und zielt auf die Tüftler, Erfinder, Bastler. Auf die Spinner vielleicht, die ein wenig belächelt werden.

Auf einen Link wie den Ihren klicke ich lieber nicht im Büro. Oder was denken Sie beim Begriff NSFW?

awoero am 14.Dez 12  |  Permalink
Spontan?: WTF? Keine Ahnung. Eine Abkürzung eben.
Reaktion nach der Recherche:
http://www.youtube.com/watch?v=-3tmvDqiP-c

Sptted bitches werden auch die kleinen, weiblichen Jagdhunde in England genannt, die gescheckt / gepunktet sind. DA stecken also mehrere Bedeutungen hinter...ebenso wie Übermorgenmacher. Nach ersten empirischen Ergebnissen wird häufig als Synonym der Prokrastinator erwähnt.
Keine Sorge, der Link (und auch der andere) sind SFW!