Neues vom "heiligen Geist"
Dass so lange kein Artikel von mir erschienen ist hat seinen Grund. Im letzten Jahr schrieb ich zum letzten Mal - und schließlich meine ich, dass sich das ein bisschen übertrieben anhört, da das Jahr 2013 noch nicht 'so' alt ist.
Also, es hat seine forscherische Bewandnis.
Denn, nachdem ich den "heiligen Geist" damals am Mittagstisch vorgesetzt bekam, begannen meine Gedanken zu rotieren. Zunächst jedoch in eine eher zweifelhafte Richtung.
Nun, nach einigen Wochen, wird durch betagte volkskundliche Literatur von Paul Drechsler (1906) und mit Hilfe des HDA klar, worum es sich hierbei handelt; Vermag man der Literatur Glauben zu schenken und sie in ihrem zeitgenössischen, fachgeschichtlichem Gewebe zu betrachten.
"Heiliger Geist" wurde die Konstruktion aus Kopfknochen des Karpfens genannt, die wie eine Taube aussehend (so Drechsler), eine "Unruhe" war. An "den Balken" der Stube gehängt, hatte der "heilige Geist" - oder auch nur "Geist" - die Funktion "Hexen zu vertreiben". Wir haben es also mit Hexenglaube zu tun und mit Präventionsmitteln, die sich auf das Böse, welches dem Wesen zugeschrieben wird und im Begriff "Hexe" zusammengefasst wird, bezieht.
"Die stete Bewegung der Unruhe vertreibt die Hexe."
Ebenso konnte eine Unruhe ein "Distelknopf" oder eine ausgeblasene Eierschale "mit Kopf und Papierflügeln" sein, die sich in der Warmen Luft der Stube drehte und bewegte.
Der "Geist"...? War dies kunstvolle Verwertung eines Rests "bloß" das Mittel, um den Lufthauch sichtbar und evtl. spürbar zu machen?
Der "heilige..." auch noch...? In Form einer Taube...? Wenn das mal eine Taube sein soll. Ein als mit den Händen gefertigtes Symbol des Schutzes?
In von Drechsler ausgeführten Fällen und Erklärungen verweist er beide Male auf Oberschlesien und nennt zudem die Städt Katscher und Beuthen.
Wie geht es jetzt weiter, wenn ich dieses Wissen als fundiert annehme?
awoero am 23. Januar 13
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Ja, wie geht es weiter?